RICHARDs TOP 20 (PUNK/HARDCORE)

Die persönliche TOP 20 Liste österreichischen Punk und Hardcores (1993-2013) von Richard M. Turkowitsch II.

RICHARDs TOP 20 (PUNK/HARDCORE)

Aus genretechnischen Gründen habe ich mir die Freiheit genommen zwei Listen zu erstellen. Eine mit dem Fokus auf meinen Kernbereich: den Punk und Hardcore zwischen Boden- und Neusiedler See (im wahrsten Sinne des Wortes), eine Liste mit dem Rest. Liste eins folgt nachstehend, Liste zwei folgt in den nächsten Tagen und wird einige obskure Überraschungen beinhalten. Man möchte aber auch gar nicht glauben, was alles teilweise auf YouTube bereitsteht. In diesem Sinne: Enjoy!


1993 Cold World - You're an Asshole (B-Core/Sound Pollution)
"No Fugazi Shit – This is raw highspeed hardcore". Die Verbindung bis in die Frühphase von Hardcore in Österreich: Der Nachfolger von Extrem. Dank völligem Ignorieren damaliger Trends im Hardcore bis heute hörbar und laut Meinung mancher unerreicht.

1994 Kulta Dimentia - Kleine rote Punkte (kein Label)
Ein Lied gegen Heroin. Hrm. Nicht gut gealtert, vermutlich nie wirklich gut gewesen, aber als Zeitdokument für 90er Jahre Punk vermutlich am Repräsentativsten.

1995 Social Genocide - E.M.I.F.O.A.D. (Trost)
Und so begab es sich dass vier Vorarlberger in die welt hinauszogen und sie zunächst mit Politcrust mit abenteuerlichen Texten und später als Shock Troop mit japanisch beeinflusstem Hardcore zu erobern.

1996 Torfkopf - Ich bin toll (Latti-Rec)
Irgendwo gefangen zwischen Deutschpunk, Oi und viel, viel Bier erscheint es einem eine gute idee Simpsons-Jokes zu vertonen. Und womit? Mit Recht! Und weil die Donau auch so ein super Fluss ist.

1997 Konstrukt - Amebix (Hammerwerk)
Die Neunziger zersetzten Hardcore in tausend verschiedene Genres und je obskurer, desto besser. Obskurer als Kontrukt ging aber nie. Besser eigentlich auch nur selten. Und Stirb an der Scheiße in deinem Kopf.

1998 Strahler 80 - Anti-Fusion League (Lufthanfa/Sacro Egoismo/Lund Castle Core)
LIEBER LUSTENAU UND OBERWART ALS MIT DEM LASK UEFA-CUP!

1999 Styrian Bootboys - Oi! My Friend (DSS)
Wer Punk ohne Oi denkt, denkt ihn unvollständig. Und wer könnte vom einfachen Arbeiterleben besser singen als junge Herren aus Eisenerz?

2000 Kobayashi - John Jay (Invertebrata)
Aber auch die Künstler wollten Punk für sich. Ja, warum auch nicht?

2001 Disconnected - Weakness (kein Label)
Wer hätte gedacht, dass die perfekte Früh-'00er Pop Punk Nummer aus Vorarlberg kommen konnte? Wirbelten später teilweise als The Sorrow die Metal-Welt durch.

2002 Kurwa Aparata - Arbeit schändet! (Riot Tapes)
Die vielleicht langlebigste Band aus den Untiefen des EKHs. Und weil Punk und Hardcore ohne besetzte Häuser nicht wäre was er ist, gehört das hier rein.

2003 Wiens No. 1 - Fußball-Lied (DSS)
Weil Punk und Fußball perfekt zusammen passen und weil Wiens No. 1 trotz berechtigter Kontroversen eine zeit lang die absolute Nummer eins im österreichischen Punk waren.

2004 Towards Judgement - On Your Knees (kein Label)
Und irgendwann entschied sich der Hardcore, dass zwei Akkorde reichen, solange diese so hart wie möglich gespielt werden und man dazu anderen Leuten mit Spinkicks die Zähne aus dem Gesicht treten kann. Oida.

2005 Earth Stands Still - Time Hates The Living (Filled With Hate)
Die Beatdown/Metalcore-Szene der Oststeiermark zog eine Zeit lang Bands aus halb Europa für Konzerte an. Earth Stands Still waren das lokale Aushängeschild. Zurecht.

2006 Determination - Everything They Say (Capeet/Brokenheart/Seewinkel Hardcore)
Aus dem hintersten eck Österreichs (Seewinkel, Burgenland) quer über Europa in der Mission schnell, kurz und knapp zum Punkt zu kommen.

2007 Anchors x Up - Pirates (kein Label)
Die vielleicht tragischste Geschichte des österreichischen Hardcores mit dem gleichzeitig vielleicht besten Demotape ebenjenes Genres. Es wird Ehrna nix sogn, owa mia san Straight Edge.

2008 Ruidosa Inmundicia - Condiciones Inhumanas (Thought Crime/Residue)
Eine Band mit Mitgliedern aus fernen Gefilden wie Chile oder Amstetten auf Österreich zu reduzieren ist zwar irgendwie eigenartig, aber für ihren wahnwitzigen Reigen aus durchgeholztem klassischem Hardcore gehören sie auf jeden Fall in diese Liste.

2009 Batman & Robin - Unable To Speak After Drinking UH! Whiskey (Bachelor)
Und so entschieden zwei Vorarlberger, dass Punk Spaß machen darf, so lange der Witz ein Guter ist. Oder zumindest unterhaltsam genug für drei 7"s.

2010 The Happy Kids - Sheena's With The Happy Kids (Trash Rock Productions)
Wenn wir die grenzen von Punk ein bisschen dehnen, darf auch ein Orgeltribut an die Ramones rein. Pogo geht dazu so oder so.

2011 Wolfwizard - I'm Glad You're Dead (kein Label)
Hardcore ohne Seitenprojekte wäre nicht dasselbe. Vor allem nicht, wenn die Seitenprojekte besser sind als die eigentlichen Hauptbands.

2012 Avalanche - Thanatos (Worship/Green Menace)
Abermals in tausend Subgenres zerteilt darf der Hardcore eh auch schon immer langhaarig und dauerbekifft sein. So lange es so gut bleibt wie hier.

2013 Catholic Guilt - Futile Attempts (kein Label)
Drei Steirer beweisen, dass die Grenze zwischen Punk und Hardcore recht flüssig ist. Und recht geil.