Dorninger

Nuevo discos - new records - neue Platten!

Zum Wochenende gebe ich ja gerne Rufe weiter - in diesem Fall von herrlichen Platten "Made in Austria".

Honolulu

Horace

Thilges

Villalog

Immer wieder höre ich Panelisten vom Unsinn Platten zu machen reden, weil es ja mega-einfacher ist, einfach zu saugen. Dennoch können es einige nicht lassen Platten zu machen.
Nun gibt es also eine prima Gelegenheit, jene "irregeleiteten Producer unnützer Technik von gestern" (ein anderer Panelist), mit einem euphorischem Review zu unterstützen bzw. die Leidenschaft mit Kauf zu untermauern und/oder im Freundeskreis offensiv vorzuführen, was in jüngerer Zeit so an heimischen Tonträgern ins Regal wanderte.

HONOLULU "We look back but we look good" Universal
Wie schrieb Kollege Fluch (Der Standard) so schön, "Honolulu kokettieren mit Jetset-Fantasien, denen erotisiert hingehauchte Vocals den notwendigen Sex in der VIP-Lounge vor dem Anschlussflug verleihen". Mirre M., Mex Wolfsteiner und Bernd Oberlinninger servieren unterstützt von Kurt Hauenstein aka Supermax und den Bläsern von Trio Exklusiv leichte Kost im sprichwörtlichem Sinn. Easy going Musik vom feinsten, elegant wie Segelfliegen oder das tanzende Nylonsackerl zu Beginn von American Beauty (Sam Mendes, 1999).

HORACE "Noise never sleeps" Truecall/Hausmusik
Der Titel verspricht viel und hält zum glück Alles. Während "Rust never sleeps" den nicht totzukriegenden Rock (in diesem Falle in Persona Johnny Rotten's) huldigt, streift Horace schlaflos durch die nächtlichen Strassen, mal einsam verträumt, um dann und wann mit elegenaten Schritten durch Oasen der Nacht zu tanzen. Urban, sinnlich, modern, aber nicht kühl. Ein superfeines Album!

Thilges "la double absence" Staubgold
Ein liebgewordenes Album der letzten Monate. Üppige Reisemusik für die zu Hause gebliebenen; innig, kitschfrei und fernweh lindernd.
Einzig der Titel "la double absence" macht mich stutzig. Was fehlt da doppelt? Das Ort, das Original, das Authentische, .... ? Mir egal, ich mag die Musik, habe nur eine Absenz beim Hören, nämlich die Ferne. Die Musik entführt mich nach Nordafrika, lädt mich ein an Oasen halt zu machen, dort treffe ich dann Jah Wooble und Mongezi Feza, trinke ich stimulierenden Tee und drifte wieder von dannen. Seltsam schöne Musik von ziemlich strangen Jungs, Wahnsinn.

VILLALOG "Zwei" Angelika Köhlermann/Hoanzl
Zwei Ex-SR-Archiv Mitarbeiter, Marc Muncke (keyboards) und Michi Duscher (guitar), melden sich mit Bernhard Fleischmann (drums) als Villalog zurück. Den alten Hit "Detroit" noch gut im Ohr, rücke ich meine alte Hippiemütze zurecht und tauche ein in die Welt von "Zwei". Ein paar fliegende Teekannen später grinst mir Dave Allen zu, und Julian Cope deutet mit dem Finger, dass alles gut sei, in der Welt von "Zwei". Fuck, spinne ich schon komplett. Woher kommt dieser irre Film. Super Platte, aber ein bißchen gefährlich, oder?

    Über die neue Platte von CHERRY SUNKIST hätte ich gerne ein Review geschrieben, aber "ok universe", erschienen auf 22.Jahrhundertfuchs, hat es noch nicht zu mir geschafft. Die neue METALYCEE 12" auf Interstellar Records habe ich schon vorab gehört. Hut ab, mehr darüber demnächst. "The Church of Bunny Lake" von BUNNY LAKE (Klein) ist geil und heftig, aber das wissen eh schon alle, während Herr WALDECK mit "ballroom stories" (dope noir) sämtliche Hürden stilistischer Einengung überwindet und damit massive Publikums-Erfolge feiert. Dem stehen Stani Vana's !DELA DAP feat. Gipsy.cz (chat chapeau)mit treibenden Gypsy-Ragga-HipHop Beats um nichts nach. PAROV STELAR (Etage Noir) hat auch keinen Kreativstau und überrascht mit einem abwechslungsreichem Album, das nicht zu unrecht den Titel "Shine" trägt. Der Autor war auch nicht faul und hat auf base records als DORNINGER das Album "8k" veröffentlicht.

      Platten für diese Rubrik an:
      Wolfgang Dorninger, Freistädterstrasse 237, A-4040 Linz
      Der Autor hat auch eine monatliche Radiosendung auf Radio Fro in Linz. Info hier.