HANSI LANG - Ein Nachruf

Für all Jene, die österreichische Musik zu schätz­en wissen und/oder auch nur ansatzweise interessiert, ist heute ein trauriger Tag. Die „Underground-Austropop“– Legende HANSI LANG verstarb am Sonntag den 24.8.08 im Alter von nur 53 Jahren an einem Schlaganfall.­

„Hansi Lang hat nur eine Bedingung an seine Kunst gestellt: Sie muss ehrlich sein und aus der Tiefe seiner Seele kommen“, sagte einst Thomas Rabitsch, Musiker, Musikproduzent und langjähriger ­Weggefährte Lang’s.

Diesem Credo ist Hansi Lang stets treu geblieben, sowohl in der Musik als auch im realen Leben. An Letzterem schien, dem medialem Interesse nach, der aussergewöhliche Musiker aber gescheitert zu sein. Als Gegenstück zum „guten“ Falco gab Hansi Lang damals die Figur des Rebells und wurde durch diverse Drogengeschichten und sozialen Schwierigkeiten in den Medien zerrissen. In den 90er Jahren war er dann als Schauspieler und Autor tätig, fand aber auch musikalisch durch diverse Projekte mit vielen "Austropopern" wieder Halt in der österreichischen Musikszene.

Ein kurzer Auszug aus Hansi Lang’s Leben:

H. Lang wurde Mitte der Fünfziger Jahre in Wien-Hernals als Sohn einer böhmischen Mutter und eines US-Besatzungsoffiziers unter ärmlichen Verhältnissen geboren, lebte zwischenzeitlich auf einem US-Stützpunkt in Frankreich, kam aber Anfang der 60er wieder nach Wien zurück.

Musikalisch war er schon früh aktiv. Mit 13 Jahren spielte er, noch als Schlagzeuger tätig, in vielen Amateurbands, später konzentrierte er sich auf die Rolle des Sängers und Bassisten. Lang spielte fortan in vielen einheimischen Bands wie Plastic Drug, Lord Proof and The Proofcats und Nostradamus, mit der er auf Holland Tournee ging.

1975 wurde Lang Mitglied der legendären Hallucination Company, die seinen Weg als Solokünstler Anfang der 80er Jahre ebnete. Es entstand die Band Dreamboat. Allesamt erfolgreich.

Seine ersten eigenen LP’s „Keine Angst“ und „Der Taucher“ folgten dann 1982. Später war Lang dann auch als Schauspieler und Autor im Metropol, in den Kammerspielen oder auch in der Josefstadt tätig, sogar im TV gab es auch ab und zu eine Rolle für ihn. Ende der Achtziger erschien dann das englischsprachige Album „Hansi Lang“, 1993 die erste CD „Losgeher“. Anfang 2000 war er auch in „Falco Cyber Show“ zu sehen und musikalisch involviert.

Seine letzten zwei Projekte, der „Slowclub“ und „Die Bucht von Wien“, heimsten ihm nochmals viel Ruhm ein, für den Slowclub bekam er 2006 sogar den Amadeus Award für das Album des Jahres (Jazz/Folk). Ein „Goldenes Verdienstkreuz des Landes Wien“ folgte im selben Jahr, was er nicht zuletzt durch seine sozialen Engagements und zahlreichen Charity-Auftritte bekam.

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Wir möchten den Verbliebenen und Freunden von Hansi nochmals unser tiefstes Mitleid aussprechen und hoffen für ihn das Allerbeste. Möge er in Frieden ruhen.

                                                       Hochachtungsvoll, Das SRA-TEAM

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!!! Programmhinweis: in diesen Minuten (19-22) beginnt ein "Hombase spezial" mit   einem Hansi Lang Interview aus dem Jahre 2005 auf FM4. Das Interview gibts auch als Download !!!

Alle Fotos von www.hansilang.com; Tom Platzer, Ernst Kainerstorfer, Dietmar Lipkovich

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