DANKE Same Ixthuluh Ausgelöster Kreativitätsschub: Ausgebildete Instrumentalisten aus verschiedenen Ecken (etwa: Akkordeonist Werner Soyka von den Neuwirth Extremschrammeln) treffen auf einen Sänger, der seine Wurzeln in Punk/Hardcore nicht verbirgt. Eine Erfahrung, die beiden Seiten gut getan hat und wohl weniger ein Jazz- denn ein HC-Publikum vor den Kopf stößt. Kunstpathos heißt der Vorwurf, den ein an jedem Musikstil und besonders Konventionsbrüchen interessierter Rezensent nicht recht finden mag. Angestreift wird das "Problem" auf einer der schönsten 'Balladen', die je das Licht der Welt erblickte: "Kommando" ist nachdenklich und klingt urtraurig zugleich. So etwas wie ein flotter Trauermarsch ist hingegen der "Brief an einen verfluchten Geliebten", in dem Puntigams (pos) und Klammers (tr) Gebläse sowie Tuchaceks Schlagzeug äußerst wirkungsvoll einherschreiten. Des öfteren sitzen Text-Deklamator Rainer Krispel Schalk und Sarkasmus im Nacken, etwa in "Durchreiche", als nach Erfindung von verriegelbaren Trinkzellen-Centers "wieder alles im Griff war". Krispel ist nicht "Maulfaul" wie die satte schweigende Mehrheit der Österreicher und schreit hinaus, was diese und die sie Regierenden um Reform und Fortschritt bringt: "Was frei spricht /und anders /ist immer in Verdacht ("Blutfehde"). Daß damit nicht der häßliche Nazisohn Jörg gemeint ist, ist der entscheidende Fehler einer Demokratie, die immunen Abgeordneten, die zu Menschenrechtsverletzungen aufrufen und nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit gröblich verharmlosen nicht der Strafe zuführt wie normalsterbliche Leugner/Rechtfertiger von Völkermord. Eine Zeit lang wär er dann weg, was Danke in "Blaumies" für immer wünschen. Alfred Pranzl