Fettkakao: Rezept für ein Label

Kakao plus Sojamilch plus eine ordentliche Portion Margarine ergibt fetten Fettkakao wie ihn VeganerInnen lieben. Wenn man dann noch gute Musik dazu rührt und mit reichlich Kunst abschmeckt kommt man dem Geheimnis von Fettkakao schon sehr nahe.  

2005 wurde Fettkakao von Andi Dvorak ins Leben gerufen. Vortex Rex und Lonely Drifter Karen eröffneten den Reigen der mittlerweile 24 Fettkakao Releases.

2006 geschah dann ein musikalisches Wunder: die Auferstehung von Seven Sioux. Die Linzer Hardcore-Pioniere rund um Rainer Krispel meldeten sich nach 15 Jahren Pause zurück und sind seit dem treue Fettkakao Lieferanten.

Später gesellten sich noch A Thousand Fuegos, die Sex Jams und einige Andere dazu. Sind die MusikerInnen das Geheimnis? Zum Teil bestimmt!

Fettkakao auf die Musik zu reduzieren greift aber zu kurz. Ebenso wichtig für das Gesamtkunstwerk sind die visuellen Aspekte, die sich nicht nur in liebevoll gestalteten Cover manifestieren, deren unverwechselbarer Stil mit kindlicher Leichtigkeit und guter Typographie daher kommt, sondern auch in Bühnenbild, Workshops (wie bei der letzten YOUKI) und Ausstellungen (z.B. in der Love Gallery). Eine weitere wichtige Zutat also.

Fettkakao versteht sich als weit verzweigten Freundeskreis, der Erfolg über die Qualität des Produkts und die gemeinsame Freude am Schaffen definiert, und nicht über Verkaufszahlen. Und ich meine, genau hier liegt das Geheimnis.

Das Ergebnis kann man sehen, hören, riechen und anfassen. Mit seelenlosen MP3-Veröffentlichungen hat das Label nix am Hut. Die Produktionen erscheinen oft als limitierte Vinyl-Auflage. Man darf sich also glücklich schätzen wenn man ein Exemplar sein Eigen nennen kann.

Wer noch keine Fettkakao-Platte hat: gleich >hier< bestellen, z.B. die aktuelle self-titled Scheibe von Gurlfriends. Ich empfehle, gleich zwei Stück zu nehmen - eins zum auflegen, eins zum aufhängen...